Samstag, 24. Januar 2009
 
NÖ: AutorInnen für NS-Mahnmal PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Verein Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp   
Mittwoch, 23. Mai 2007

Mit Solidaritätslesungen werden sich am kommenden Freitag (25.5.) österreichische Autorinnen und Autoren in Hadersdorf am Kamp für die Errichtung eines Mahnmals für die dort ermordeten 61 Antifaschisten und Widerstandskämpfer einsetzen.

Unter dem Titel "In den Wind geschrieben" beginnen die Lesungen um 17:30 Uhr am Hauptplatz von Hadersdorf am Kamp, bei Schlechtwetter übersiedelt die Veranstaltung in den Pfarrsaal. Lesen werden: El AWADALLA, Susanne AYOUB, Traude KOROSA, Harry KUHNER, Gerhard RUISS, Norbert SILBERBAUER, Brita STEINWENDTNER, Robert STREIBEL und Heinz R. UNGER. Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Verein "Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp", dem Unabhängigen Literaturhaus NÖ (ULNOE) und der Theodor Kramer Gesellschaft; Landesrätin Dr. Petra BOHUSLAV (VP) hat den Ehrenschutz übernommen.

Angebot des Landes
Im vergangenen Jahr hatten die Verantwortlichen der Gemeinde die Errichtung einer Gedenkstätte im Ortszentrum abgelehnt, ein provisorisches Mahnmal ließ der Bürgermeister und Landtagsabgeordnete des Ortes, Bernd Toms, abreißen. Seit diesem Ereignis herrscht "Funkstille" in Hadersdorf; ein Angebot des Landes Niederösterreich, bei der Errichtung eines Mahnmals in Hadersdorf am Kamp mitzuwirken, blieb bisher unbehandelt. Am heurigen vom Verein "Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp" organisierten Gedenktag, im April, nahmen fast 200 Menschen teil, unter ihnen Nationalratspräsidentin Mag. Barbara PRAMMER und die Botschafter Deutschlands und Tschechiens.

Hintergrund
Am 7. April 1945 wurden in der Gemeinde Hadersdorf am Kamp 61 Antifaschisten und Widerstandskämpfer von einer SS-Einheit, unter Beihilfe Hadersdorfer NSDAP-Führer, erschossen. Sie waren Opfer der so genannten Kremser Hasenjagd, einem blutigen Gemetzel, initiiert von NS-Treuen, nachdem der Leiter der Männerstrafanstalt Stein, Dr. Franz Kodré, unter dem Eindruck des bevorstehenden Kriegsendes, die politisch Inhaftierten entlassen hatte. Der von Angehörigen der Opfer gegründete Verein "Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp" bemüht sich bisher vergeblich um die Errichtung einer Gedenkstätte im Ort. Die virtuelle Gedenkstätte im Internet www.gedenkstaette-hadersdorf.at enthält eine umfangreiche Dokumentation der Ereignisse.

Verein Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp
Presse: Gerhard Pazderka, Tel.: 0699/81676835
eMail:
www.gedenkstaette-hadersdorf.at

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